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Entspannungsverfahren
 
Autogenes Training (AT)
 
wurde von J. H. Schultz (1884-1970) entwickelt und beeinflusst den Körper über mentale Instruktionen. AT ist eine konzentrative Selbstentspannung, arbeitet mit suggestiven Formelsätzen und ist erlernbar durch systematisches und regelmäßiges Üben.
„Die Vorstellung ist stärker als der Wille“ Paul McKenna
 
 
Progressive Muskelrelaxation nach Jacobson (PMR)
 
wurde von Jacobson (1885-1976) entwickelt und beeinflusst den Körper von der Peripherie her, über die Muskulatur. Die Wechselwirkungen psychischer Befindlichkeiten und muskulärer Spannung und Entspannung machte Jacobson in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts zur Grundlage eines systematischen Trainings. Die Übungen zielen auf die wechselseitige Wahrnehmung von Anspannung und Entspannung und beeinflussen Nerven und Gehirn.
 
 
AT und PMR sind empirisch gut fundierte Entspannungsverfahren und werden als Techniken im Rahmen von Therapieplänen z. B. einer Verhaltenstherapie eingesetzt. Sie grenzen sich durch ihre wissenschaftliche Orientierung von der aus religiösen Systemen stammenden Meditation ab. Das Regelmäßige und Selbstständige spielt eine bedeutsame Rolle auf die Selbstregulation und das Selbstwertgefühl.
Wissenschaftliche Arbeiten belegen Wirkungen bei einer Vielzahl von Störungen wie z. B. psychosomatische Störungen, Angst- und Schlafstörungen etc. In fast jeder therapeutischen Situation spielen suggestive Elemente eine Rolle. Beispiele dafür sind die vertrauensvolle Arzt-Patient-Beziehung, der Glaube an Medikamente oder technische im Heilungsprozess.
 
AT und PMR haben einen festen Stellenwert in der Versorgung und sind von den Krankenkassen anerkannte Verfahren und werden bezahlt. PMR ist leichter erlernbar, da man klare Handlungsanweisungen erhält und kein ausgeprägtes Vorstellungsvermögen benötigt.
  
Quellen:
Stetter F: Was geschieht, ist gut, Entspannungsverfahren in der Psychotherapie. Psychotherapeut 43:209-220, 1998
Vaitl D, Petermann F (Hrsg.): Handbuch der Entspannungsverfahren. Bd 1: Grundlagen und Methoden. Weinheim: Psycholoische Verlags Union, 1993